Befähigung von Organisationen der Zivilgesellschaft für die Förderung und Schutz von Menschenrechten
Land:
Lesotho (Bezirke: Maseru, Berea, Mafeteng, Mohales Hoek, Quthing, Leribe und Mokhotlong)
Partner: World Vision Lesotho
Fördergeber: Europäische Union (EU) und Austrian Development Agency (ADA)
Budgetsumme: EUR 888.889
Projektdauer: 36 Monate (01.02.2023 bis 31.01.2026, verlängert bis 31.03.2026)
Hintergrund: Unzureichende Kompetenz in der Zivilgesellschaft und bei den Strafverfolgungsbehörden führen zu mangelnder Überwachung, fehlender Vorbeugung und unzulänglicher Verfolgung von Menschenhandel und Verletzungen der Rechten von Personen mit Behinderungen.
Zielgruppe: Opfer von Menschenhandel, Personen mit Behinderungen
Anzahl Begünstigten: 100,000 Gemeindemitglieder (weiblich: 51,000 and männlich 49,000) in den 7 Bezirken.
Projektziele: Stärkung der bereits existierenden sozialen Schutzsystemen in Bezug auf Erkennung, Vorbeugung und Verfolgung von Menschenhandel und Verletzung der Rechten von Personen mit Behinderungen.
Der Fokus des Projekts liegt auf den beiden Themen Menschenhandel und Rechte von Menschen mit Behinderungen. Das Update bezieht sich ausschließlich auf den Teil zum Thema Menschenhandel.
Eine steigende Zahl von Basotho gerät auf der Suche nach Einkommensmöglichkeiten im In -und Ausland in Situationen von Zwangsarbeit und Menschenhandel. Die hohe Zahl von Basotho, die illegal im angrenzenden Ausland arbeiten, ist hier besonders gefährdet. Ein entscheidender Faktor ist dabei, dass das Thema Menschenhandel, die Anzeichen und Risiken, die rechtlichen Rahmenbedingungen und die Schutz- und Reporting-Möglichkeiten noch kaum im Bewusstsein der Bevölkerung verankert sind. Hier setzt das Projekt an, indem es Aufklärungsarbeit leistet. Bisher wurden über 77.000 Menschen über Soziale Medien und Internet direkt erreicht, außerdem über 21.000 Erwachsene und Jugendliche über Dialoge in den Dörfern. 1046 Personen wurden als Multiplikatoren trainiert (u.a. Dorfvorsteher, Leiterinnen von Frauengruppen, religiöse und traditionelle Führungspersonen, Sozialarbeiter, Jugendgruppen), 773 Personen auf Distriktebene geschult (u.a. Lehrer, Polizisten, Mitarbeiter lokaler Behörden), 11 sogenannte Community Committees etabliert und 21 Aktionspläne gegen Menschenhandel auf Distriktebene entwickelt und umgesetzt.
Schwieriger gestalten sich das Reporting und die Identifizierung von Opfern von Menschenhandel. Gründe dafür sind unter anderem, dass die Menschen Repressionen aus ihrem sozialen Umfeld befürchten und das Polizei- und Rechtssystem noch nicht als verlässlichen Partner erlebt haben. Die wenigsten Opfer halten sich überhaupt in Lesotho auf – entsprechend der Natur des Menschenhandels halten die Täter die Opfer gefangen. Andere kehren zwar nach Lesotho zurück, suchen sich jedoch kurz darauf im Ausland erneut eine Arbeit. Uns wurde von vielen Verschollenen und auch von Toten durch Gewaltverbrechen im Ausland berichtet. Mithilfe der 11 Community Committees und verschiedener lokaler Partner konnten wir bisher 120 Opfer ausfindig machen. Bis Projektende werden davon, wie geplant, 75 Personen durch einkommenschaffende Maßnahmen unterstützt.
