Schwer bewaffnete Konflikte und laufenden militärischen Operationen erschweren die Arbeit der NGOs in Myanmar. Erfahre mehr über die aktuelle Lage.

Nach Angaben von UNICEF werden im Jahr 2023 voraussichtlich 17,6 Millionen Menschen (fast ein Drittel der Bevölkerung), darunter 5,6 Millionen Kinder, humanitäre Hilfe benötigen. Darunter sind 15,2 Millionen Menschen, die aufgrund des anhaltenden Konflikts, des wirtschaftlichen Abschwungs und des Anstiegs der Kosten für Grundnahrungsmittel mit einer mäßigen bis schweren Ernährungsunsicherheit zu kämpfen haben. Mitte 2023 hat die humanitäre Krise in Myanmar einen kritischen Punkt erreicht, an dem verschiedene Krisen, das Leiden der Bevölkerung noch verschlimmerten.
Trotz der umfangreichen Schäden, die der Zyklon Mocha im zentralen Rakhine State und in anderen Teilen von Myanmar angerichtet hat, kommt die dringend benötigte Hilfe für über eine Million betroffene Menschen, aufgrund der Hindernisse, nur schleppend voran. Schwer bewaffnete Konflikte und laufenden militärischen Operationen sind an der Tagesordnung. Wie aus dem jüngsten UNOCHA-Bericht hervorgeht gibt es seit Februar 2021 mehr als 1,8 Millionen Binnenvertriebene, darunter 1,5 Millionen Neuvertriebene. Angesichts des hohen Risikoniveaus und der unvorhersehbaren Sicherheitslage bleibt Myanmar in einem prekären Zustand.
Die World Vision Myanmar führt jedoch vorsichtig einige Programmaktivitäten fort und unterstützt die Bevölkerung in den Projekten weiter.

Auswirkungen auf die Programme und Operationen von World Vision

Die Überweisung von Geldern an Banken in Myanmar bleibt eine Herausforderung für die NGOs in Myanmar, einschließlich World Vision, was die Operationen vor Ort erschwert. Um ihre Geschäftstätigkeit in Myanmar fortzusetzen, beantragen NGOs, einschließlich World Vision Myanmar, eine neue Registrierung gemäß dem neuen Gesetz zur Registrierung von Organisationen. Während des Antragsprozesses wird der normale Betrieb eingeschränkt fortgesetzt.
Nach wie vor sind die meisten öffentlichen Dienstleistungen in Myanmar, einschließlich des Gesundheitswesen, Verkehr, Bildung, Bankwesen, Elektrizität und an einigen Orten auch Post- und Internetdienste, unterbrochen.

33 der 34 Patenschaftsprogramme arbeiten mit Einschränkungen aufgrund der aktuellen Situation in Myanmar. Unsere Mitarbeiter monitoren das Wohlergehen von etwa 70.000 Kindern und informieren sich wöchentlich per Telefon oder durch Freiwillige aus den Gemeinden. World Vision unterstützt die am meisten gefährdeten Kinder und Familien mit

  • der Verteilung von Nahrungsmitteln, Saatgut, Vieh und Tierfutter
  • der Verteilung von Mikronährstoffen und angereicherter Zusatznahrung
  • der Umsetzung von Präventionsmaßnahmen und Unterstützung der kommunalen Behandlungszentren mit medizinischer Ausrüstung gegen Covid-19
  • der Verteilung von Paketen für Hausunterricht und Bildungspakete für Schulen, sowie Hygienepaketen und Moskitonetzen
  • Trainings zum Thema Kinderschutz und Kinderrechte
  • Sensibilisierung zur Bekämpfung des Menschenhandels
  • Schulungen von Gesundheitshelfern, die sich um das Wohl von Kleinkindern, jungen Müttern und Schwangeren kümmern
  • Verteilung von Kits für Neugeborene und Kits für häusliche Entbindung

Wir unterstützen weiterhin

Die Unruhen und die Unsicherheit sind dynamisch, es gibt immer wieder ein Aufflammen von Krisenherden im ganzen Land – zu unterschiedlichen Zeiten und in unterschiedlicher Intensität.

Jeden Tag sind unsere Kolleginnen und Kollegen in den Gemeinden unterwegs, verhandeln über Zugänge, navigieren durch Checkpoints und transportieren Waren oder Bargeld. Sie gehen mutig ihrer Arbeit nach, sind innovativ, lösen Probleme und tun ihr Bestes, um den Menschen vor Ort zu helfen.

Die kommenden Monate werden zeigen, wie sich die Situation weiterentwickelt. Wir sind uns aber sicher, dass wir die nötigen Mittel und Kompetenzen besitzen, um in einer herausfordernden Zeit wie dieser unser Versprechen zu halten: den Kindern in Yenanchaung zu helfen!

Im Namen der Patenkinder und der Kolleginnen und Kollegen in Myanmar danken wir dir für deine Unterstützung!

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