Katastrophenvorsorge und Schutz in Lesotho

Vorbereitung auf den Notfall

Die Landschaft ist karg, das Wetter unberechenbar - in Lesotho stehen Wetterkapriolen zunehmend an der Tagesordnung. Sie können verheerende Folgen haben und Familien, Ernten und ganze Dörfer zerstören. In unserem Projekt entwickeln wir Maßnahmen, um die Bevölkerung auf Katastrophen, wie Dürre, Stürme und starke Regenfälle, vorzubereiten und ihr Leben sicherer zu machen. Im Fall von Katastrophen sind wir mit Soforthilfemaßnahmen zur Stelle.

Lesotho liegt im Süden Afrikas und wird entsprechend seiner Höhenlage als das „Königreich des Himmels“ bezeichnet. Unsere Projektgebiete befinden sich im Nord-Osten des Landes und sind durch eine gebirgige und karge Landschaft gezeichnet. Sie werden von zahlreichen Bergen und Bergketten umsäumt, durch welche Flüsse ihre Täler gezogen haben. Die Bevölkerung lebt in kleinen Siedlungen auf ungefähr 3.000 Meter Höhe, in denen Handy- oder Radioempfang nur spärlich ausgebaut ist. Die Menschen sind sesshafte Kleinbauern und Viehzüchter und von der umgebenden Landschaft und Wetterlage abhängig.

Keine ausreichende Vorbereitung auf Wetterumschwünge möglich

Die größte Problematik in unseren Projektgebieten sind die heftigen Wetterkapriolen, wie Dürre oder stürmische Regenfälle. Im Winter kann es zu sehr starken Schneefällen kommen, die ganze Dörfer komplett von der Außenwelt abkapseln. Die Gemeinden in der Projektregion verfügen über wenige bis keine Strukturen zur Katastrophenvorsorge und können sich nicht ausreichend auf solche Wetterumschwünge vorbereiten. Dies führt dazu, dass die Bevölkerung, insbesondere Kinder, schwangere und stillende Frauen sowie ältere Menschen, immer wieder von Dürren und oft darauffolgenden Überflutungen besonders stark betroffen sind. Es fehlt an Vorsorge- und Schutzmechanismen, die die Betroffenen in den Regionen vor den Naturkatastrophen schützen.

Schulung der Bevölkerung für den Ernstfall

In einer Reihe von Projekten, die zum Großteil von der Europäischen Union (European Commission’s Civil Protection and Humanitarian Aid department – ECHO) wurden und werden, arbeiten wir seit 2018 daran, die Schäden durch Naturkatastrophen wie etwa Dürren und Überflutungen für die betroffenen Menschen in den Gemeinden durch Katastrophenvorsorge und -management zu reduzieren und so ihre Lebensgrundlage zu sichern. Wir helfen den Menschen, sich besser auf Naturkatastrophen wie Schnee, heftige Regenfälle, Murenabgänge aber auch Dürrekatastrophen vorzubereiten. Im Rahmen unseres Projekts schulen wir die Bevölkerung darin, wie sie sich und ihre Familien, ihre Tiere und ihr Zuhause besser vorbereitend vor Gefahren schützen und wie sie im Katastrophenfall besser und schneller reagieren können.

Bereitstellung von Notfallgüter

Wir arbeiten gemeinsam mit lokalen Partnern mit der örtlichen Bevölkerung an Schulungen zum Verhalten während einer Katastrophe, erstellen mithilfe von Drohnen Katastrophenvorsorge- und Evakuierungspläne und entwickeln Frühwarnsysteme. Außerdem unterstützen wir die Bewohner in einer nachhaltigen Landwirtschaft, die auch Katastrophen und Unwetter übersteht, zu geringeren Ernteausfällen führt und somit auch finanzielle Schwierigkeiten reduziert. Weiters werden in den Orten Notfallgüter bereitgestellt, um im Falle einer Katastrophe rasch Hilfe leisten zu können. Durch 1 Euro Katastrophenvorsorge sparen wir bis zu 7 Euro während einer Katastrophe.

Seit 2018 konnten wir mit unseren Projekten über 600.000 Menschen (ca. 25% der Bevölkerung in Lesotho) erreichen. In der vierten und vorerst letzten Phase des Projekts, das im Juni 2023 gestartet hat und noch bis Mai 2025 läuft, sollen die Schulungen vertieft und ein landesweites Frühwarnsystem entwickelt werden, um so nachhaltige flächendeckende Katastrophenvorsorge zu ermöglichen.

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