Das zweischneidige Schwert der Kinderheirat

Sumaiyas Schicksal

Weltweit werden mehr als zwölf Millionen Mädchen unter 18 Jahren gegen ihren Willen verheiratet.

Sumaiyas Schicksal

Kein Einzelfall...

Weltweit geht es jedes Jahr mehr als zwölf Millionen Mädchen unter 18 Jahren wie Sumaiya. Sie werden gegen ihren Willen verheiratet, verlieren die Chance auf eine bessere Zukunft, sind einem erhöhten Risiko von sexueller Gewalt und Missbrauch ausgesetzt und haben kein Recht auf Selbstbestimmung. Nur wenigen gelingt es, sich erfolgreich zur Wehr zu setzen und diesem Schicksal zu entgehen.  

Aus einem aktuellen World Vision-Bericht anlässlich des Welt-Mädchen-Tags am 11. Oktober geht jetzt hervor, dass die Auswirkungen einer Frühverheiratung auf Mädchen noch viel gravierender sind als bisher angenommen. In der Studie „Young and Married“ wurden die Erfahrungen und Bedürfnisse von früh verheirateten Mädchen und jungen Frauen aus Bangladesch, Mauretanien, Nepal und Tansania erhoben.  

Der Bericht zeigt, dass es vor allem Armut, physische Gewalt, traditionelle Geschlechterbilder und schlechte Bildungssysteme sind, die dazu führen, dass Mädchen zu einer frühen Heirat gedrängt werden. Verheiratete Mädchen hatten entweder bereits vor der Heirat keine Chance auf eine schulische Ausbildung oder mussten diese nach der Heirat abbrechen. Dagegen besuchen unverheiratete Mädchen und junge Frauen zehnmal häufiger eine Schule als ihre bereits verheirateten Altersgenossinnen.  

Frühe Heiraten wirken sich auch physisch und psychisch aus: Mädchen und junge Frauen, die gegen ihren Willen vor ihrem 18. Geburtstag zur Heirat gezwungen wurden, sind fünfmal häufiger von sexueller Gewalt betroffen. Die erzwungene Isolation, die viele Mädchen und junge Frauen durch eine frühe Heirat erfahren, gibt vielen außerdem das Gefühl, wertlos zu sein. 

Report von World Vision International

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