Kommunikation über Social Media

Es gibt gute Gründe, warum du mit deinem Patenkind besser nicht über soziale Medien kommunizierst.

Kommunikation über soziale Medien? Lieber nicht

Die sozialen Medien machen es uns einfacher denn je, mit unserer Familie und unseren Freunden in Verbindung zu bleiben, egal, wo wir uns gerade aufhalten. Da drängt sich natürlich die Vermutung auf, dass die digitalen Plattformen auch ideal sind, um Kontakt mit dem Patenkind zu halten. Ganz so einfach ist das aber nicht, und es gibt ein paar gute Gründe, die dafür sprechen, eine Kontaktanfrage des Kindes oder seiner Familie abzulehnen.

Deine persönlichen Daten sind nicht geschützt

Wenn du deinem Patenkind einen Brief schreibst, sorgen wir dafür, dass deine und seine Privatsphäre geschützt bleibt. Dazu gehört auch, dass keine persönlichen Details wie deine E-Mail-Adresse oder deine Wohnadresse weitergegeben werden. Wenn du dich allerdings über die sozialen Medien mit deinem Patenkind verbindest, kann dich nicht nur das Kind kontaktieren und Bilder von deinem Haus oder deinem letzten Urlaub sehen, sondern jeder, mit dem es sonst noch vernetzt ist.

Dein Patenkind könnte in eine schwierige Situation gebracht werden

Für Kinder, die in einem Entwicklungsland leben, kann durch die sozialen Medien der Eindruck entstehen, dass du ein Luxusleben führst. Dein Patenkind, seine Familie oder seine Freunde könnten dann auf die Idee kommen, dich um zusätzliche finanzielle Zuwendungen zu bitten. Wie du weißt, werden deine Patenschaftsbeiträge mit denen anderer Patinnen und Paten zusammengelegt, um die wichtigsten Probleme in der Gemeinschaft des Kindes anzugehen. Wir stellen sicher, dass deine Beiträge umsichtig und verantwortungsvoll eingesetzt werden, damit dein Patenkind und seine Gemeinschaft langfristig profitieren. Wenn du allerdings direkt mit dem Kind und seiner Familie in Kontakt bist, kann es sein, dass sie dich um Geschenke oder Geld bitten. Das kann euch beide in Schwierigkeiten bringen.

Es gibt keine Möglichkeit, dein Patenkind in den sozialen Medien zu schützen

World Vision hat viele Maßnahmen ergriffen, um sicherzustellen, dass Patenkinder vor potenziell schädlicher Kommunikation geschützt sind. Die Sicherheit der Kinder und ihr Schutz sind unsere oberste Priorität. Allerdings haben wir keine Möglichkeit, unsere Schutzmechanismen auf die sozialen Medien anzuwenden. Die Kinder sind damit der Gefahr unangemessener Nachrichten ausgesetzt, die ihre Sicherheit und ihr Wohlergehen gefährden können – auch wenn die Kinder das selbst vielleicht gar nicht realisieren.

Übersetzungen sind nicht einfach

Klar, es gibt inzwischen ziemlich gute Übersetzungsprogramme, aber auch künstliche Intelligenz liegt nicht immer richtig. Sie kann kulturelle Nuancen nicht oder nur bedingt wahrnehmen, und es fehlt ihr das Wissen zum Kontext oder zu den World Vision-Mitarbeitern, die deine Texte übersetzen. Das kann zu Fehlinterpretationen oder Missverständnissen führen. Manche Übersetzungsfehler können witzig sein, aber andere können auch Schaden anrichten – auch wenn keine böse Absicht dahintersteckt.

Es kann zu kulturell bedingten Missverständnissen kommen

Was bei uns üblich ist, kann im Land deines Patenkindes ganz anders ankommen, zum Beispiel Fotos von dir am Swimmingpool oder eine politische Meinung. Kulturelle Gepflogenheiten in deiner Heimat können in der Heimat deines Patenkindes als unangemessen gelten – und umgekehrt. Es gibt viele Unterschiede zwischen deiner Kultur und der deines Patenkindes, und sich mit diesen zu befassen, kann eine unglaubliche Bereicherung sein. Missverständnisse sind aber auch schnell passiert.

Mit dem Patenkind Kontakt zu haben, ihm zu schreiben oder Fotos zu schicken gehört zu den besten Erfahrungen, die du mit einer Kinderpatenschaft machen wirst. Deine Briefe können auch einen unglaublichen Einfluss auf das Leben deines Patenkindes haben. Am besten nutzt du für die Kommunikation mit deinem Patenkind die offiziellen World Vision-Kanäle, zum Beispiel E-Mail oder das Patenportal „Mein World Vision“, das in Kürze verfügbar sein wird.

Falls dich dein Patenkind oder seine Familie über soziale Medien kontaktiert, antworte bitte nicht, sondern gib uns Bescheid, damit wir mit dem Kind und seiner Familie Kontakt aufnehmen können. Danke, dass du uns dabei hilfst, dein Patenkind zu schützen!

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