Patenreise 2023

Auf geht´s nach Tansania!

Endlich ist es wieder soweit: Die erste Gruppenpatenreise seit einigen Jahren steht in den Startlöchern. Auf geht´s nach Tansania! Am 9. September ist es so weit und wir machen uns auf den Weg. Wir, das sind 18 Patinnen und Paten mit Begleitpersonen und Lisa und Sara von World Vision. Es wartet eine Woche voller spannender Programmpunkte. Der Höhepunkt ist ganz klar: das Kennenlernen der Patenkinder, des Projektgebietes Rukoma und unsere World Vision Kolleginnen und Kollegen vor Ort. Doch davor heißt es noch: Augen auf! Wir halten im Tarangire Nationalpark und im Ngorongoro Krater Ausschau nach Löwen, Nashörnern und Elefanten. Was uns sonst noch alles erwarten wird und wie die Eindrücke unserer Reise sein werden, können Sie täglich hier im Blog mitverfolgen.

Begleiten Sie uns also gerne digital auf unserer Reise.
Wir freuen uns, über unsere Erlebnisse zu berichten!

Tag 1

Wir melden uns endlich aus Tansania!

Eigentlich hätten wir schon gestern ankommen sollen und hätten heute schon den ersten Tag im Tarangire Nationalpark verbracht. Aber wie Martina, eine der vielen tollen Paten und Patinnen auf unserer Reise, so schön beschrieben hat: „Ach, dieser österreichische Konjunktiv!“ Wegen einer Verspätung des ersten Fluges nach Amsterdam haben wir nämlich den Anschluss verpasst, mussten umgebucht werden und haben so einen ganzen Tag verloren. Nach einer ungeplanten Übernachtung in Amsterdam sind wir schließlich am Sonntag über Sansibar zum Kilimanjaro Airport geflogen.

Als wäre das alles noch nicht stressig genug, ist leider auch noch das meiste unseres Gepäcks in Amsterdam geblieben. Man könnte also sagen, alles was schiefgehen kann, ist schiefgegangen.

Umso froher sind wir, heute endlich im Hotel angekommen zu sein. Wir wurden von super netten Guides abgeholt, die uns morgen auch in den Nationalpark bringen.
Nach dieser langen Anreise sind alle sehr müde, aber auch gespannt auf die nächsten Tage und bereit, endlich Tansania aufzusaugen und das Programm zu starten.

Die Geduld aller und der gesamten Gruppe ist unglaublich! Obwohl die Situation zu einigen Zeitpunkten wirklich ermüdend war, haben wir es geschafft! Ein großes Danke geht an die gesamte Gruppe!

Tag 2

Tarangire Nationalpark

Jambo! Heute stand der sehr ersehnte Safari-Tag auf dem Programm. Mit wenig Schlaf, aber voller Vorfreude sind wir um 6:30 Uhr gestartet. Auf ging es in den Tarangire Nationalpark!
Während der Fahrt gab es von den Guides ein paar Informationen zu Arusha, wie zum Beispiel, dass die Plastikkisten in den Bäumen für Honig verwendet werden oder wie weit viele Kinder hier zur Schule gehen müssen. Außerhalb der Stadt sind neben der Straße viele Herden von Ziegen und Eseln zu sehen, die meist durch Kinder angetrieben werden.

Bei idealem Wetter sind wir dann im Park angekommen – ein wenig bewölkt und nicht zu heiß. Die Dächer der Jeeps wurden geöffnet und los ging es. An das Rütteln auf den holprigen Straßen hat man sich schnell gewöhnt.
Gleich zu Beginn haben wir Impalas, Antilopen und Dikdiks gesehen – das sind die kleinsten Antilopen, die es gibt.

Die Guides haben über Funk die Stellen durchgegeben, an denen Tiere zu sehen sind. Dann wurde angegast, um schnell dorthin zu gelangen. Zebras, Wasserbüffel, Giraffen, Gnus, Wildschweine, Affen, Löwen, einen Python und Elefanten haben wir gesehen. Und zwar nicht wenige! Mehrmals sind wir auf wirklich große Elefantenherden gestoßen, die ganz nah an uns vorbeimarschiert sind – einfach atemberaubend!

Zu Mittag gab es an einer Jausenstation eine wohlverdiente Pause. Doch Vorsicht ist geraten! Denn wer das eigene Lunchpaket unbedacht öffnet, muss damit rechnen, dass ein Affe seine Chance ergreift und sich ganz frech bedient. Auch bei uns wurde zugeschlagen: Ein Apfel wurde Opfer eines frechen Affen.

Die Safari war wirklich ein Erfolg und genau das, was es nach dem holprigen Start der Reise gebraucht hat.

Bei der Rückfahrt sind wir noch bei einem Geschäft am Straßenrand stehen geblieben, um die ersten Souvenirs mitzunehmen. Am Abend gab es schließlich ein gemeinsames Essen im Hotel.

Tag 3

Gute Nachrichten!

Wer hätte das gedacht? Wir haben unser Gepäck erhalten! Und zwar alle!

Die Erleichterung heute Früh am Kilimanjaro Flughafen war in der Luft zu spüren. Mit breiten Grinsern und wiedergefundenen Koffern ging es also weiter. Aber so schnell konnten wir gar nicht schauen, wie wir uns wieder von unserem Gepäck trennen mussten. Es ging nämlich mit dem Flugzeug weiter nach Mwanza, direkt am Viktoriasee. Aufgrund der doch sehr großen Distanzen und vor allem auch wegen des schlechten Zustands der Straßen ist es leider nicht wirklich möglich, die Inlandsstrecken zu fahren.
Am Flughafen gab es noch eine kleine Pause mit Kaffee und kleinem Mittagessen.
In Mwanza wurden wir von einem kleinen Bus unseres Hotels abgeholt. Wer jetzt denkt, dass 20 Leute für einen kleinen Bus ein wenig viel sind, hat aber noch nicht bedacht, dass auch unsere Koffer hineingequetscht wurden. Bevor wir eingestiegen sind, wurde mit den Koffern in der hintersten Reihe Tetris gespielt. Wenn die regulären Plätze voll sind, werden weitere im Gang aufgeklappt! Wir hatten alle Platz.

Das wirklich schöne Hotel hat uns Raum zum Durchatmen und Runterkommen geliefert. Am Nachmittag gab es Zeit, um endlich frisches Gewand anzuziehen.
Als wir uns am frühen Abend für die Bootsfahrt wiedergetroffen haben, mussten wir uns fast alle gegenseitig neu vorstellen, da man sich mit der frischen Kleidung kaum erkannt hat.

Die Bootstour beim Viktoriasee war großartig! Eingestiegen sind wir direkt neben dem berühmten Bismarck Rock. „Man war nur in Mwanza, wenn man den Bismarck Rock gesehen hat“, meinte unser Fahrer lachend. Mit einem größeren Boot und einem 5-Sitzer-Boot sind wir der Sonne entgegengefahren. Wusstet ihr, dass der Viktoriasee früher eigentlich Lake Nyanza hieß und dass es 300 Inseln innerhalb des Sees gibt?
Während der spannenden und schönen Fahrt bleibt das große Boot plötzlich stehen. Der Motor fällt aus. Mittlerweile glauben wir, dass unsere Verkehrsmittel auf der Reise verhext sind. Aber nach zehn Minuten kam schon das Ablöseboot und wir mussten nur schnell umsteigen.

Am Abend gab es ein nettes Beisammensitzen und Abendessen im Hotel. Frances, eine weitere tolle Patin auf der Reise, meinte sehr passend: „Wir sind wirklich eine tolle Gruppe und ich glaube, die Ereignisse der letzten Tage haben uns zusammengeschweißt. Das ist wirklich eine Erweiterung für den Geist.“
Morgen geht es dann schon Richtung Bukoba, ins Projektgebiet.

Tag 4

Pole Pole!

Der heutige Tag ging sehr angenehm und stressfrei los. Nach einem wirklich tollen Frühstück sind wir auch schon wieder zum Flughafen gebracht worden. Der Wartebereich des Flughafens in Mwanza befindet sich im Freien und ist nur überdacht. Stress und Hektik ist hier nicht vorhanden. „Pole Pole“, was auf Suaheli „langsam langsam“ heißt, ist hier wirklich die Regel Nummer 1. Pünktlich sind wir aber auch heute nicht losgeflogen – dieses Mal jedoch nicht zu spät, sondern einfach eine halbe Stunde früher.
In Bukoba angekommen, wurden wir ganz herzlich von George und Goodluck, unseren Kollegen vor Ort, empfangen. Außerdem hat auch schon die wunderbare Mary mit ihrem Team auf uns gewartet, die uns zu unserem Hotel gebracht haben. Mary hat ihr eigenes Reiseunternehmen: Kiroyera Tours. Sie war in Begleitung von zwei Mädchen, die jedem von uns eine Blume überreicht haben, auf welcher jeweils ein afrikanischer Name stand – ein Zeichen des Glücks.

Nach dem Mittagessen im Hotel wurden wir von George abgeholt und in das World Vision Büro in Bukoba gebracht. Dort gab es erste Informationen und eine Einführung für den Projektbesuch der nächsten zwei Tage.
Joseph, der Projektmanager von Rukoma, und George haben uns anschließend noch zum Markt in die Stadt begleitet. Zwischen Bananen, Ananas und Mangos gibt es hier jegliches Gemüse und auch Kleidung zu kaufen. Wir haben uns gleich frisches Obst für das morgige Frühstück mitgenommen.
Zum Abschluss ging es dann noch zu einem Strand am Viktoriasee, wo wir noch etwas trinken konnten.

Morgen geht es um 8 Uhr los und ein emotionaler, spannender und ereignisreicher Tag wartet auf uns: Wir fahren ins Projektgebiet Rukoma! Am Programm steht das Treffen mit den Patenkindern, ein gemeinsames Essen und die ersten Einblicke ins Projekt. Wir sind schon alle sehr gespannt!

Tag 5

Der Höhepunkt der Reise

Tag 6

Projekttag 2

Nach der erneuten 1,5-stündigen Anfahrt gab es für 4 unserer Paten und Patinnen das Treffen mit den Patenkindern erst heute. Sie mussten krankheitsbedingt den gestrigen Tag leider auslassen. Umso toller war es, dass das Treffen heute endlich stattfinden konnte. Mit den Patenkindern, unseren Kollegen vor Ort und allen Paten und Patinnen gab es dann erneut eine gemeinsame Tea Break. Und dann ging es auch schon wieder los ins Feld. Auf dem Programm standen vier Projektpunkte.

Zuerst haben wir die Ruzila primary school besucht, bei der wir sehr herzlich empfangen wurden. Die Schülerinnen haben etwas vorgetanzt, während geklatscht und gesungen wurde. Wir haben erfahren, dass 2021 acht Klassenräume und der Zugang zu Wasser von World Vision bereitgestellt wurde. Zuvor waren es zwei Klassenräume, was für 557 Schüler und Schülerinnen viel zu wenig ist.
Die zweite Schule ist die Karama primary school. Ein paar Meter von der Schule entfernt befindet sich auch das Bohrloch, dass mithilfe der Solarpumpe das Wasser zu den Wasserstellen pumpt. Auch die Schule bekommt sauberes Wasser aus dieser Quelle. Bevor es in die Klassenräume ging und wir Informationen zu den Fortschritten erhalten haben, durften wir vor der Schule gemeinsam mit den Schüler und Schülerinnen Bäume pflanzen. Etwas ganz besonderes, gemeinsam etwas zu verewigen. Die Karama primary school hat dank der Unterstützung 9 neue Klassenräume, eine Bibliothek und Tablets für e-learning erhalten.

Auf dem Weg zurück ins Büro wurde bei einer Krankenstation der Nsheshe Gemeinde gehalten. Die Zimmer sind in einem wirklich schlechten Zustand. Außerdem gibt es viel zu wenige davon. Ein Krankenpfleger vor Ort hat uns erklärt, dass es keinen Platz gibt, für die hohe Anzahl an Frauen die entbinden. Ebenfalls schockierend war der Fakt, dass das verwendete Wasser Regenwasser ist, das in einer Tonne gesammelt wird. In der Trockenzeit ist dies nicht so einfach.

Mit diesen unfassbaren Bildern und kaum zu glaubenden Zuständen ging es weiter zur Rubale Primary school, die den Fokus auf Unterricht von Kindern mit Beeinträchtigung legen. Auch hier werden uns die Herausforderungen der Schule erklärt. Durch die weiten Wege für viele Kinder mit Beeinträchtigung kommen sie gar nicht in die Schule. Derzeit sind es 25 Schüler und Schülerinnen, für die es auch eigenes Lehrpersonal gibt. Die Schule wünscht sich ein Gebäude mit Schlafplätzen, damit Kinder unter der Woche in der Schule schlafen können und so keinen Weg zurücklegen müssen.

Die Besuche der Projekte haben einen Einblick in sowohl Erfolge als auch Herausforderungen gegeben. Es ist unglaublich beeindruckend, wie viel in den letzten Jahren erreicht wurde und wie viele Fortschritte ersichtlich sind. Aber natürlich gibt es noch einiges zu tun!
Im Büro wurden wir dann von Joseph, dem Projektmanager von Rukoma und George verabschiedet. Es gab ein berührendes „Asante sana“ – vielen Dank, und für jeden von uns ein kleines Geschenk. Nach einem gemeinsamen Feedback und Eindrücken, die in der Runde geteilt wurden, hat George das Wort nochmals an die Paten und Patinnen gerichtet: „Ihr seid der Grund, wieso wir fliegen.“

Tag 7

Der Genuss von Tansania

Der vorletzte Tag stand an der Tür. Morgen heißt es Koffer packen und ab nach Hause.
Aber davor hatten wir noch einen Tag mit weiteren spannenden Eindrücken in Bukoba. Mary hat uns erneut mit ihrem Bus abgeholt und los ging es zu einer Kaffeeplantage: Tanzania Coffe Research Institute. Wir haben eine Einführung in die Arbeit bekommen, durften die Felder anschauen und am Ende den Kaffee probieren. Die Kaffeepflanzen werden als Setzlinge herangezogen und dann an die Farmer in der Region gratis verteilt, da es ein durch die Regierung unterstütztes Projekt ist. Hier wird sowohl Arabica als auch Robusta angebaut, wobei in der Kagera Region in Tansania, in der Bukoba liegt, Robusta verbreiteter ist. Am Ende wurde auch noch fleißig Kaffee eingemarktet, um ihn mit nach Wien zu nehmen.
Weiter ging es dann zu einer Kochdemonstration der afrikanischen Küche. Als Begrüßung gab es getrocknete Kaffeebohnen, die ein Zeichen von Freundschaft sind und als Willkommen gelten. Zwischen Kochbananen, Casava, Erdnüssen, Bohnen, Grashüpfern, Fisch und Früchten, wurde uns gezeigt, wie der Kochtopf gefüllt wird, mit Bananenblättern zugedeckt und aufs offene Feuer gestellt wird.

Nach gemeinsamem Essen konnten wir noch auf den hinter uns gelegenen Hügel spazieren und hatten einen wunderschönen Ausblick über ganz Bukoba. Dann wurde noch gemeinsam getanzt, bevor es weiter zum letzten Punkt des Tages ging.
Bei den Kyamunene Waterfalls and Caves haben wir eine Art Naturschutzgebiet betreten, um dort Wasserfälle und eine Höhle zu sehen. Die kurze Wanderung zwischen den grünen Pflanzen und oft steinigem Weg hat sehr gutgetan. Nach dem langen Sitzen der letzten Tage war ein wenig Aktivität sehr angenehm.

An dem letzten Tag war die Vielfältigkeit dieses Landes und die Energie und Unbeschwertheit der Menschen zu spüren. Mit noch mehr gesammelten Eindrücken und Bildern geht es morgen wieder nachhause.

Tag 8

Heimreise

Um 10:00 ging es los und wir sind den langen Heimweg angetreten. Wir sind am 18.9 am Nachmittag wieder gut in Wien angekommen! Und, welch Wunder, sogar mit Gepäck. Ein großes Dankeschön an alle Paten und Patinnen, die mit uns auf dieser Reise unglaublich viele Eindrücke gesammelt, beeindruckende Menschen getroffen, und viele Seiten von Tansania kennengelernt haben. Es war, trotz anfänglichen Schwierigkeiten wirklich eine tolle Reise!


Weiter Eindrücke der Reise

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