Miroslava, Anghelina und Vasilisa arbeiten an Schneeflocken und Engeln aus Papier. Der Raum, in dem sie sich aufhalten, ist hell erleuchtet und mit bunten Postern, handgefertigtem Schmuck und Bücherregalen aus Holz geschmückt. Das Kinderschutzzentrum in Chisinau, Moldau, das von World Vision-Partner Ave Copiii betrieben wird, vermittelt den Kindern ein Gefühl von Trost und Wärme, obwohl sie vor über einem Jahr ihre Heimat verlassen mussten.

Das Projekt wird von Nachbar in Not und der Österreichischen Entwicklungshilfe (ADA) gefördert. Ziel des Projekts ist es, den Zugang zu Bildung und Schutz für Flüchtlinge aus der Ukraine und Gastgemeinschaften in Moldau zu ermöglichen.

„Dank des Projekts konnten wir mehr als 17 solcher Zentren in Moldau ausrüsten“, berichtet Natalia Cucu, World Vision-Projektkoordinatorin.

Jeden Tag nehmen zwischen 15 und 25 Kinder aus sozial vulnerablen Familien sowie Kinder aus der Ukraine an Bildungsmaßnahmen teil, die ihnen dabei helfen, sich in Moldau zu integrieren, soziale Kontakte aufzubauen und sich kognitiv sowie emotional weiter zu entwickeln.

Das Projekt startete im Mai 2023 und läuft noch bis April 2024. Wir sind davon überzeugt, dass es einen großen Beitrag zu den Bemühungen leistet, Kinder aus der Ukraine ins Schulsystem von Moldau zu integrieren“, ergänzt Natalia Cucu.

“Anfangs konnten die Kinder gar nicht miteinander kommunizieren, hauptsächlich wegen der Sprachbarriere“, ergänzt die sozio-pädagogische Betreuerin Ludmila Celac. „Ihre Teilnahme an täglichen Aufgaben und Aktivitäten ist seit dem letzten Sommer merklich gestiegen. Handarbeit vermittelt ihnen ein Gefühl von Ruhe, verbessert ihre Fähigkeit, zu lernen und fördert ihre Möglichkeiten, sich auszudrücken“, ergänzt sie.

Inzwischen hat das Mädchen seine Kommunikationsfähigkeit verbessert, kann zusammenhängende Texte lesen und seine Aufgaben machen. Die Mission der Betreuerinnen: Miroslava soll die vierte Klasse schaffen. Sie helfen ihr dabei, sich in einer neuen Sprache auszudrücken, denn die Tests werden alle auf Rumänisch abgehalten.

Miroslavas Freundin Vailisa ist im Februar 2022 aus Odessa geflüchtet und beteiligt sich an allen Aktivitäten. „Sie ist immer ganz vorne mit dabei“, erzählt die Betreuerin lächelnd. „Ich finde hier Trost. Mit jedem Kunstwerk werde ich ruhiger. Es fühlt sich an, als wären alle Lehrer und die anderen Kinder eine große Familie, die uns willkommen heißen und bereit sind, uns jederzeit zu unterstützen“, sagt Vasilisa. Ihr Traum ist es, bei Konzerten und in Musicals aufzutreten. Beim Winter-Konzert des Zentrums hatte sie erstmals die Möglichkeit, vor Publikum zu singen.

Seit dem Kriegsausbruch in der Ukraine hat World Vision über 253.000 Kindern in der Ukraine, Rumänien, Moldau und Georgien mit Bildungsmaßnahmen unterstützt, und mehr als 84.000 Kinder haben an Schutzprogrammen teilgenommen.


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