Ziel dieses zweijährigen Projektes (01. Juli 2022 – 30. Juni 2024) ist es, die Regierung bei der Reform des Kinderfürsorgesystems und der Umsetzung des Kinderrechtskodex zu unterstützen. Das Projekt wurde durch die finanzielle Unterstützung der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit (ADA) ermöglicht.

Im Rahmen der derzeit laufenden Reform der Kinderfürsorge und der Deinstitutionalisierung in Georgien hat die Regierung zwischen 2009 und 2013 fast alle staatlichen Großheime geschlossen. Die familienähnlichen Kleingruppenheime und Pflegefamilien öffneten Tausenden von gefährdeten Kindern die Türen zu alternativen Betreuungsangeboten. Nach Einschätzung von World Vision waren bis zu 700 Kinder ungeregelten Betreuungsstandards unterworfen.

Sie blieben außerhalb des staatlichen Sozialschutzsystems in so genannten „Internaten“ des georgischen Patriarchats und in von den Gemeinden betriebenen Zentren muslimischer Glaubensgemeinschaften. In Georgien gibt es 38 große Einrichtungen, die nicht vollständig von der Regierung reguliert werden, d. h. sie halten die von der georgischen Regierung festgelegten Kinderschutzstandards nicht ein. Die georgische Regierung ist bereits auf dem Weg, die Kontrolle über die Kinderbetreuung in alternativen Betreuungseinrichtungen und darüber hinaus zu verstärken und zu verbessern.

Im Rahmen der Reform hat die georgische Regierung 2019 einen Kinderrechtskodex verabschiedet, mit dem in allen georgischen Gemeinden neue „Child Protection Units“ eingeführt wurden. Diese Units bestehen aus einem Team von Sozialarbeitern, Ärzten, Psychologen und Anwälten, die dafür verantwortlich sind, die am meisten gefährdeten Familien mit Kindern in ihrem Zielgebiet zu identifizieren, eine Bewertung der Risiken für das Kindeswohl vorzunehmen und ihnen entsprechende Sozialprogramme vorzuschlagen. Für diese Kinder soll ein funktionierendes Kinderschutz- und Präventionssystem eingerichtet werden.

Mitarbeiter diskutieren in Georgien zum Thema Kinderrechte

Das Projekt unterstützt die Regierung bei diesem Reformprozess. Es stellt sicher, dass auf kommunaler und nationaler Ebene wirksame Maßnahmen zum Schutz der Kinder ergriffen werden.  Managementprozesse, neue Präventions- und Beratungsprogramme und einen Überwachungsmechanismus auf Landesebene werden verstärkt.

Insgesamt wird das Projekt unter anderem 4.500 gefährdeten Kindern zugutekommen, die bei ihren Familien leben, und 1300 Kindern, die in Kleingruppenheimen und in Pflegefamilien untergebracht sind. Darüber hinaus werden 34.935 besonders gefährdete Kinder im ganzen Land und 174.379 besonders gefährdete Haushalte indirekt von der erfolgreichen Durchführung des Projekts profitieren.


In Zusammenarbeit mit:

Österreichische Entwicklungszusammenarbeit (Austrian Development Agency, ADA): https://www.entwicklung.at/

Österreichische Entwicklungszusammenarbeit
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